Juniorwahl 2016

26. MRZ 2016 Aktuelles

Rot-Grüner Wahlsieg am Gymno

Freude über das gute Abschneiden bei der SPD und den Grünen, Enttäuschung bei der CDU und der AfD, Ärger bei der FDP und der ÖDP über den knapp verpassten Einzug in den Landtag – so ließe sich in etwa das Ergebnis der Junior-Landtagswahl am Gymno zusammenfassen. Während Politiker aller Parteien in den Medien und auf den Marktplätzen des Landes noch um Stimmen warben, durften 358 Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums bereits vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz, im Rahmen des Projektes „Juniorwahl“  ihre Stimmen abgeben.

Die „Juniorwahl“ ist eines der größten Projekte zur politischen Bildung an Schulen und findet seit 1999 regelmäßig parallel zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen statt. Ziel des Projektes, an dem parallel zur diesjährigen Landtagswahl fast 40.000 Jugendliche in ganz Rheinland-Pfalz teilgenommen haben, ist das „Üben und Erlernen von Demokratie“. Dies geschieht bei der Juniorwahl auf zwei Ebenen: Zum einen durch die gezielte Vorbereitung im Unterricht, zum anderen durch die eigenständige Durchführung der Wahlen.

Die theoretischen Grundlagen rund um die Themen Parteien, Wahlen und Wahlkampf wurden den Schülerinnen und Schülern im Vorfeld der Juniorwahl im Sozialkundeunterricht vermittelt. Der praktische Teil des Projektes, die Vorbereitung und Durchführung des Wahlaktes, musste von den Schülern selbst organisiert werden. So mussten in jedem der 15 teilnehmenden Klassen und Kurse Wahlhelfer bestimmt werden, die  Wählerverzeichnisse anlegten und Wahlbenachrichtigungen an ihre Mitschüler ausgaben. Den korrekten Ablauf der Wahlen überwachte dann am Wahltag der Wahlvorstand, der aus Schülerinnen und Schülern der Sozialkunde-Leistungskurse 12SK1 und 12SK2 bestand.

Der Wahlvorstand hatte die Aufgabe, die Wahlbenachrichtigungen und die Personalausweise zu kontrollieren und mit den Angaben der Wählerverzeichnisse abzugleichen. Stimmten die Angaben, bekamen die Schüler ihren Wahlzettel. Diesen mussten sie dann - wie bei der richtigen Wahl - in der Wahlkabine ausfüllen, Erst- und Zweitstimme verteilen und in die Wahlurne einwerfen.   

Im Rennen um das Direktmandat konnte sich Nina Klinkel, die Kandidatin der SPD, klar mit 16 Stimmen Vorsprung vor der Kandidatin der CDU, Dorothea Schäfer, durchsetzen. Auch bei den Zweitstimmen, die für die Sitzverteilung im Landtag maßgeblich sind, konnte sich die SPD (35,3%) deutlich von der CDU (23,8) absetzen. Die Grünen schafften mit 19,3% ebenfalls klar den Sprung in den Gymno-Landtag. Damit stünde einer Neuauflage der Rot-Grünen Regierungskoalition in Mainz nichts mehr im Wege. Die FDP und die ÖDP scheiterten dagegen mit jeweils 4,8% knapp an der 5%-Hürde. Auch die AfD schaffte es mit einem Zweitstimmenanteil von 3,7% nicht in den Gymno-Landtag.

Auch wenn gelegentlich Wahlbenachrichtigungen oder Ausweise vergessen wurden, oder – wie bei den richtigen Wahlen – sich Warteschlangen vor den Wahlkabinen bildeten, waren Wahlvorstand, Wahlhelfer und die teilnehmenden Schüler mit viel Engagement bei der Sache. Die Tatsache, dass sich die Juniorwahl in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen über zwei Tage zog und die Oberstufenkurse jeweils in ihren Mittagspausen wählen mussten, wirkte sich natürlich etwas nachteilig auf die Wahlbeteiligung aus, aber bei 75,7% Wahlbeteiligung scheint das übergeordnete Ziel, der allgemeinen „Politikmüdigkeit“ bei Jugendlichen entgegenzuwirken, dennoch erreicht worden zu sein.

(Text & Grafik: Mathias Brug)

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