Schüleraustausch mit Tarragona

08. JUN 2017 Aktuelles

Wenn „Sommer, Sonne, Strand und Meer“ durch Menschentürme, Meeresfrüchte und Achterbahnen ergänzt werden, dann handelt es sich nicht um einen eintönigen Sommerurlaub, sondern um einen Schüleraustausch, der es in sich hat!

Vom 3. bis zum 10. Mai 2017 verbrachten 21 Schülerinnen und Schüler unserer Schule zusammen mit Frau Thees und Herrn Rieger eine erlebnisreiche Woche unter den Palmen der spanischen Hafenstadt Tarragona.

Nach einem kurzem, recht unkomplizierten Flug brachte uns ein Bus direkt in die Stadt, wo wir von unseren Austauschschülern schon freudig erwartet wurden. Lange genug hatten alle auf den zweiten Teil des Austauschprogramms warten müssen. Vor uns lagen spannende Tage unter der spanischen Sonne, die wir so schnell nicht vergessen würden.

Im Institut Tarragona wurden wir sehr herzlich empfangen und in den Unterricht miteinbezogen. Ob Kunst, Latein oder Computerkunde, es wurde stets auf uns eingegangen und der ein oder andere wurde sogar an die Tafel gebeten, um den Unterricht aktiv mitzugestalten. Unvergessen bleiben die tapferen Schüler/Innen, die der Klasse etwas über erneuerbare Energien auf Spanisch erzählten.

Im Rahmen einer Stadtrallye erkundeten wir Sehenswürdigkeiten und andere schöne Orte in Tarragona, um die Stadt besser kennenzulernen und mit Menschen in Kontakt zu treten, indem wir sie nach dem Weg fragten – stets auf der Jagd nach möglichst kreativen Fotos, welche später mit einem kleinen Preis belohnt wurden.

Für große Augen und zitternde Knie sorgten die berühmten „Castells“, Menschentürme, die über 8 Meter hoch werden können und einen wichtigen Bestandteil der katalanischen Kultur darstellen. Wer wollte, durfte auch selbst mitmachen und einen Teil der ‚Pinya‘ (Zapfen), der Basis vieler Türme, bilden und so die Euphorie und Anspannung der Castellers hautnah miterleben.

Am Wochenende hatten sich die Gastfamilien eigenständig ein Programm für uns überlegt. Einige von uns machten Bootsausflüge, andere entspannten am Strand oder veranstalteten ein Barbecue.

Katalanisches Essen kennenzulernen war für manche eine Überraschung, für andere eine Bereicherung, in jedem Fall aber eine sinnvolle Erfahrung: Obwohl Fischgerichte und Meeresfrüchte bei vielen zunächst keinen positiven Anklang fanden, waren sie häufig erstaunlich lecker, wenn man sich erstmal darauf eingelassen hatte. Reis und frisches Gemüse erweiterten den Speiseplan, sodass für jeden etwas dabei war.  

Der Spruch „beim Sprachenlernen ist eine Woche im Ausland effektiver als 4 Wochen Unterricht“ hat sich auch für uns bewahrheitet – schon nach wenigen Tagen waren flüssigeres Sprechen und ein erweiterter Wortschatz zu verzeichnen. Rasch hatte man sich daran gewöhnt, in allen möglichen Alltagssituationen Spanisch zu sprechen, was nicht selten dazu führte, dass man sich beim Nachdenken auf Spanisch ertappte. Es ist eben etwas ganz Anderes, das Gelernte einmal im Land selbst anwenden zu können, was Auslandsaufenthalte besonders wertvoll machen kann – Immersion macht’s möglich.

Weiterhin auf dem Programm stand eine Exkursion nach Barcelona. Imposante und weltberühmte Bauwerke entdeckten wir auf den Spuren des Künstlers und Architekten Antoni Gaudí, der das Stadtbild Barcelonas wie kein anderer prägte. Neben der ‚Sagrada Familia‘, einer Sühnekirche, deren Bau bis heute unvollendet ist, besichtigten wir unter anderem das Casa Batlló und den Park Güell, der mit seinem außergewöhnlichen Charme jährlich mehr als 2 Millionen Besucher anzieht. Auch die gotische Kirche ‚Santa Maria del Mar‘ mit ihren prächtigen Verzierungen hinterließ bleibende Eindrücke.

Am vorletzten Tag spendierten uns die Gastgeber einen Tag in Spaniens größtem Freizeit-Resort „PortAventura“. Rasante Achterbahnen sorgten für den ultimativen Adrenalin-Kick, auch die zahlreichen Wasserattraktionen waren bei den sonnigen Temperaturen sehr beliebt.

Der Abschied fiel den meisten von uns schwer – unsere Austauschpartner und ihre Familien waren uns sehr ans Herz gewachsen. Einzigartige Herzlichkeit wurde uns entgegengebracht, sodass man sich schnell als Teil der „zweiten Familie“ fühlte und diese am Tag der Abreise am liebsten gar nicht mehr verlassen wollte. Ein so wunderschönes Kapitel seines Lebens abschließen zu müssen, ist nie besonders leicht. Wie gut, dass die Sommerferien schon in Sicht sind und eine tolle Gelegenheit für ein Wiedersehen bieten!

Text: Jolina Elster

 


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