Projekttag

13. MAI 2016 Aktuelles

Schöne Atmosphäre beim „Engel der Kulturen“ 

Der Aktionstag „Engel der Kulturen“, das interkulturelle und interreligiöse Kunstprojekt des Künstlerpaars Gregor Merten und Carmen Dietrich, verband am Mittwoch in einem eindrucksvollen, bunten Fest nicht nur die Menschen in Nieder-Olm. Sein Symbol soll auch in die Welt getragen werden.


Seit Mittwoch liegt sie vor dem Eingang des Gymnasiums: Die ringförmige Intarsie, die Davidstern, Kreuz und Halbmond vereint, soll an das am Mittwoch durchgeführte Projekt „Engel der Kulturen“ erinnern. Auf Initiative von Katja Neufahrt (Kunst- und Ethiklehrerin) und Bettina Rau-Alpermann (Schulpfarrerin) beteiligte sich unsere Schule an dem interreligiösen Kunstprojekt. Dabei wurde die Skulptur in Großformat zuvor von dem Künstlerpaar Merten und Dietrich durch die Straßen von Nieder-Olm gerollt, gefolgt von ein paar Hundert Schülern und vielen interessierten Mitbürgern.
Bevor sich die vielen Begleiter des Ringes auf den Weg der Kulturen machten, wurden Gäste und Mitinitiatoren – das Gymno, die beiden christlichen Gemeinden Nieder-Olms, die muslimischen Gemeinde und die Verbandsgemeindeverwaltung – durch wunderschönen Chorgesang des Oberstufenchores des Gymnasiums unter der Leitung von Roland Bolender und verschiedene Begrüßungsreden auf das Projekt am Rathausplatz eingestimmt. Die folgenden Stationen fanden jeweils einen eigenen Zugang zum Projekt, der die Wertschätzung gegenüber den anderen Religionen deutlich machte. An jeder der Wegstationen trat abschließend jeweils der Engel der Kulturen, ein Sandbild eines Engels, der sich aus dem Inneren des Ringes der Skulptur ergibt, in Erscheinung.
Sowohl im Vortrag einer Sure des Imams der muslimischen Gemeinde Wörrstadt, Mehmet Gökmen,  als auch in der Präsentation der christlichen Gemeinden Nieder-Olms stand die Barmherzigkeit Gottes, der sich dem Menschen zuwendet, im Mittelpunkt. Die christlichen Gemeinden zeigten durch Lied-, Rede- und Tanzvorträge von Kindern ihre Lebendigkeit im Glauben. Vor der ehemaligen Synagoge ergriff Dr. Waldmann als Vertreter der jüdischen Gemeinde Mainz das Wort. Er stellte den Wahrheitsanspruch jeder einzelnen Religion in den Mittelpunkt seiner Rede und warnte vor einer falsch verstandenen Toleranz, die die Inhalte der einzelnen Religionen aufweiche. Ergänzt wurde dieser Gedanke schließlich bei der letzten Station: Am evangelischen Gemeindezentrum wiesen die Pfadfinder in ihrem Rollenspiel auf die Ringparabel Lessings und deren Toleranzprinzip hin. 
Das folgende Einbetten der Intarsie vor der Schule war ein eindrucksvoller Akt. Zum Abschluss der Kunst-Performance löste der Künstler einen weiteren Ring aus einer Metallplatte, der von Nieder-Olm aus nach Trier geschickt wird, wo der nächste Projekttag „Engel der Kulturen“ stattfinden wird. Der dabei herausgelöste innere Engel geht auf die Reise nach Jerusalem, wo bereits eine größere Statue mit Engelssymbolen existiert.
Anschließend zauberten das reichhaltige bunte Buffet, zu dem alle Beteiligten - Muslime, Kirchengemeinden und Schüler - beigetragen hatten und die gelassene musikalische Untermalung eine sommerlich-leichte Stimmung auf den Vorplatz der Schule, die letztlich den Engel der Kulturen für jeden Einzelnen fühlbar machte.

Text: Susanne Thomas

Foto: Ernst Breuer

 

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